Auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zeigt die deutsche Gastronomie eine bemerkenswerte Entwicklung. Der Michelin 2024 vergibt 340 Sterne. Neuer Rekord! Ein Restaurant rückt in diesem Jahr neu an die Spitze der internationalen Gastronomie: das ES:SENZ im oberbayerischen Grassau mit Edip Sigl am Herd. Drei Sterne! Eine herausragende Erfolgsgeschichte! Erst vor zwei Jahren wurde das Restaurant im luxuriösen Hotel „Das Achental“ mit zwei Sternen ausgezeichnet.
50 Zwei-Sterne-Restaurants – drei davon sind neu
Im Zwei-Sterne-Bereich gibt es drei Neulinge. Unter ihnen nimmt das KOMU in München eine besondere Stellung ein. Es schafft direkt den Sprung in die Zwei-Sterne-Liga. Verantwortlich für diese außergewöhnliche Leistung ist Küchenchef Christoph Kunz (bekannt aus dem Münchner „Alois“).
Ein Aufstieg von einem auf zwei Sterne gelingt dem Berchtesgadener PUR. Mit einem Degustationsmenü voller geschmacklicher Balance bringt Küchenchef Ulrich Heimann dem geradlinig-schicken Restaurant des „Kempinski Hotel Berchtesgaden“ den zweiten Stern ein.
Das dritte im Bunde der neuen Zwei-Sterne-Restaurants ist das SEO Küchenhandwerk in Langenargen. In dem kleinen Restaurant im „Seevital Hotel“ am Bodensee geben Küchenchef Roland Pieber und Souschefin Kathrin Stöcklöcker in einem 8-Gänge-Überraschungsmenü ihre kreative Ader zum Besten.
32 neue Ein-Stern-Restaurants
Unter den 280 Ein-Stern-Restaurants der Selektion 2024 befinden sich 32 neu ausgezeichnete Restaurants. Hervorzuheben sind das Restaurant Residenz Heinz Winkler in Aschau im Chiemgau. Hier führt ein neues Küchenteam einen echten Klassiker der deutschen Gastro-Szene zurück in die Sterne-Liga – unter der Leitung von zwei wohlbekannten Köchen: Stefan Barnhusen und Daniel Pape.
Nicht minder interessant ist das Kölner Le Moissonnier Bistro: Nach Schließung des „Le Moissonnier“ schafft es das bewährte Team um Liliane und Vincent Moissonnier sowie Küchenchef Eric Menchon nun mit neuem anspruchsvollem Bistro-Konzept direkt unter die Ein-Stern-Restaurants. Ein weiterer „alter Bekannter“ und nun neu besternt ist das Schwingshackl ESSKULTUR. Nach Umzug von Bad Tölz nach Bernried setzen Erich und Katharina Schwingshackl nun hier ihre anspruchsvolle klassische Küche fort.
Als Neuzugang im Guide wird auch das Jacobi in Freiburg im Breisgau auf Anhieb mit einem Stern ausgezeichnet. Das Besondere ist hier die strikt regionale Ausrichtung, was dem Restaurant zudem einen Grünen Stern einbringt. Ebenfalls erwähnenswert ist das von zwei Brüdern geleitete Restaurant St. Andreas im sächsischen Aue - Bad Schlema, das mit der Aufnahme in den Guide auch gleich mit einem Stern gewürdigt wird. Auch das Tipken’s by Nils Henkel im Hotel „Severin’s Resort & Spa“ in Keitum auf Sylt erhält für seine gemüsereiche Küche – von Namensgeber Nils Henkel inspiriert – einen Stern.
Drei Awards als Würdigung besonderer Professionals
Mentor Chef, Sommelier und Young Chef sind die drei Awards, die der Michelin in diesem Jahr vergibt. Der Mentor Chef Award geht an Sven Elverfeld vom Restaurant Aqua in Wolfsburg. Seit 2000 als Küchenchef im Haus, hat er zahlreiche Köche ausgebildet, reichlich Know-how weitergegeben und sich damit um den gastronomischen Nachwuchs verdient gemacht.
Als Sommelier geehrt wird Stéphane Gass aus dem legendären 3-Sterne-Restaurant Schwarzwaldstube in Baiersbronn. Mit seinem fundierten Weinwissen ist der gebürtige Elsässer – bereits seit 1991 Chef-Sommelier im Hause Finkbeiner – ein Garant für die passende Begleitung zu den klassisch-modernen Menüs des Küchenteams um Torsten Michel. Der Sommelier Award wird in Kooperation mit dem französischen Champagnerhaus Perrier-Jouët vergeben.
Mit dem Young Chef Award gewürdigt wird Cédric Staudenmayer, der in seinem Restaurant Cédric in Weinstadt als noch junger Küchenchef überaus erfolgreich ist. So wird er nun mit gerade einmal Mitte zwanzig für seine regional-saisonal beeinflusste moderne Küche mit einem Stern ausgezeichnet.
Michelin Deutschland 2024: Alle Sterne-Restaurants (nach Orten geordnet)