l n’y a de bon que le meilleur! - So lautet das Motto der berühmten Delikatessen-Abteilung im Pariser Kaufhaus ‚Le Bon Marché‘. Dieser Leitsatz gilt für alle Feinkost-Tempel, die hier aufgeführt sind. Ob kleines Spezialitätengeschäft oder große Food Hall, ob köstliches Hochamt oder appetitliches Spektakel: Sie alle treiben die Phantasie der Gourmets und Gourmands auf lukullische Höhen. Hier sind die besten und schönsten Feinkost-Tempel der Welt - von Barcelona bis Wien.
Mercat de la Boqueria (Barcelona)
Im Herzen Barcelonas, an der Südseite der berühmten Las Ramblas, liegt ‘La Boqueria’. Komplett aus Stahl gebaut und mit bunten Glasmosaiken verziert ist sie neben der ‘Sagrada Familia’ von Antoni Gaudi die berühmteste Attraktion der katalanischen Hauptstadt. Früh am Morgen trifft man hier die Chefköche der großen Restaurants, am Vormittag Hausfrauen und Gourmets und gegen Mittag strömen Tausende von Touristen durch den Bauch von Barcelona.
KaDeWe (Berlin)
Die Feinkostabteilung im KaDeWe ist Deutschlands Antwort auf Harrods Food Hall. Wer mag, kann hier am Kurfürstendamm dreieinhalb Jahre lang jeden Tag eine andere Käsesorte probieren. Auf 7.000 Quadratmetern werden 34.000 verschiedene Delikatessen angeboten. Und an 33 Feinschmeckerbars Austern geschlürft, Kaviar gelöffelt, Hummer geknackt und Champagner getrunken. Konkurrenzlos auf dem europäischen Festland!
Falorni (Greve in Chianti)
An der Piazza Giacomo Matteotti 71 hängt der Himmel voller Würste und Schinken. Die ‚Antica Macelleria Falorni‘ verarbeitet das beste Fleisch der Toskana: Chianina, Cinghiale und Cinta Senese. Daraus wird mitunter die beste salumi Italiens gemacht, häufig verfeinert mit einem kleinen Schuss Chianti Classico. Spezialität: Finocchiona di Cinta Senese Brada und Bistecca Fiorentina di Chianina.
Harrods Food Hall (London)
In Londons Innenstadt, an der Brompton Road in Knightsbridge, residiert hinter traditionell grünen Markisen ‚Harrods‘. Mit seinen über 330 Abteilungen auf sieben Stockwerken ist es das größte und sicherlich auch bekannteste Kaufhaus der Welt. „All Things for All People – Everywhere“ ist der Leitgedanke von ‚Harrods‘. Und das gilt natürlich auch für die weltberühmte Food Hall im Erdgeschoss. Dort finden sie alle Produkte, die in der ‚Gourmet-Bibel‘ genannt werden.
Fortnum & Mason (London)
Seit 300 Jahren ist unter 181 Picadilly das Kaufhaus Fortnum & Mason zu finden. Im Gegensatz zur polyglotten Food Hall von ‚Harrods‘ wird bei Fortnum‘s hauptsächlich „The Best of the British Tradition” angeboten: Hunt Marmelade, Yellow Mustard Seeds, Toffee Tin, Scottish Shortbread, County Biscuits, Smokey Earl Grey, Plymouth Navy Strength Gin und so weiter.
Borough Market (London)
Dieser riesige Lebensmittelmarkt wird vielen, die ihn nicht kennen, bekannt vorkommen. Der Borough Market dient häufig als pittoreske Filmkulisse. Südlich der London Bridge tummelten sich schon Harry Potter und Bridget Jones. Borough Market besteht aus vier Teilbereichen: Green Market, Jubilee Market, Crown Square und aus den vielen kleinen Geschäften und Restaurants in den Seitenstraßen. Kommen sie früh und nehmen sie viel Zeit und Appetit mit.
Viktualienmarkt (München)
Lebensmittel heißt auf lateinisch victualisia. So hat einer der schönsten Märkte Europas seinen Namen erhalten. Was vor über 200 Jahren als einfacher Bauernmarkt begann, ist heute ein Paradies für Feinschmecker. 140 Händler verkaufen zwischen Altem Peter und Schrannenhalle exotische Früchte, Wild, Geflügel, Gewürze, Käse, Gemüse, Fisch, Säfte und vieles mehr. Nirgendwo in München gibt es ein größeres Angebot.
Käfer (München)
‚Käfer‘ ist das Synonym für Feinkost im Süden Deutschlands. Das Stammhaus in der Prinzregentenstraße bietet ein besonderes, sehr münchnerisches Flair. Hier wird einem das Geldausgeben leicht gemacht! Ideales Terrain für die Schönen, Reichen und Prominenten der bayerischen Landeshauptstadt. Neben Köstlichkeiten aus aller Welt beherbergt ‚Käfer‘ ein urgemütliches Restaurant und den größten Partyservice Europas.
Dallmayr (München)
Bei Dallmayr denkt man zuerst an ‚Prodomo‘. Das Münchner Delikatessenhaus, einst königlich bayerischer Hoflieferant, ist berühmt für seinen Kaffee. Jeden Tag werden 200 Tonnen Kaffeebohnen geröstet und in ganz Deutschland verkauft. Dallmayr liegt übrigens ideal! Mitten im Herzen von München, gleich hinter dem mächtigen Rathaus. Die Lage und das regional ausgerichtete Angebot machen Dallmayr zu einer Touristenattraktion: über 2.8 Millionen Besucher ziehen jedes Jahr durch die engen Gänge.
Peck (Mailand)
Mailand – das ist die Scala, der AC, Inter und ... Peck. „Passione, competenza e amore“ lautet das Motto dieses weltberühmten Feinkostladens. Gegründet wurde er von einem Wursthändler namens Frantisek Peck, der vor über 120 Jahren aus Prag nach Mailand kam. Heute besteht Peck aus mehreren Filialen rund um die Via Cesare Cantù, Via Spadari und Via Speronari. In diesem magischen Gourmet-Dreieck schlägt das Herz der italienischen Haute Cuisine.
Murray’s Cheese Shop (New York)
Die Supermärkte mögen in den USA mögen die größere Auswahl haben, Murray’s in der Bleecker Street im Greenwich Village aber liebt Käse! Und tatsächlich sind die Menschen hinter der Theke Murray’s USP (unique selling proposition). Ihr Wissen über die unzähligen Käsesorten soll legendär sein.
Balducci’s (New York)
„In der Eighth Avenue bei Balducci’s finden Sterne-Köche und Amateur-Smutjes göttliche Inspiration“, schreibt das New York Magazine. Zumindest können sie trefflich über sieben verschiedene Arten von japanischen Melonen fachsimpeln. Die Auswahl und die Qualität sind atemberaubend. Balducci’s ist in einem ehemaligen Bankgebäude aus dem Jahre 1897 untergekommen und wirkt entsprechend staatstragend. Die Feinkostkette unterhält an der Ostküste der USA zehn Läden und vier Restaurants.
Citarella (New York)
Mehr als 17.000 Restaurants decken in New York jeden Tag ihre Tische. Die Stadt, die bekanntlich niemals schläft, zieht Gourmets magnetisch an. Zwischen Hudson und East gibt es eine Vielzahl erstklassiger Delikatessenläden. An vorderster Front: das Citarella. Einst ein bescheidener Fischladen in Harlem, heute ein Weltklasse-Feinkost-Tempel in der Upper Westside. Citarella bietet die gesamte Palette kulinarischer Highlights und unterhält Filialen in der Upper Eastside, in Greenwich Village, in Harlem und in den Hamptons.
Zabar‘s (New York)
Verlässt man Citarella und schlendert fünf Straßenblöcke weiter nördlich, trifft man auf Zabar‘s. Hier einzukaufen ist wie U-Bahn-Fahren während der Rush Hour. 40.000 hektische New Yorker drängen Woche um Woche in den Feinkostladen 80th/Broadway. Berühmt ist Zabar’s für seinen geräucherten Fisch und für seine Käseauswahl.
Fairway Market (New York)
Wer in der Upper Westside lebt, muss wohlgenährt sein. Auch das Fairway öffnet hier – 365 mal im Jahr – seine Tore. Fairway nennt sich selbst ‚Feinkostladen des Volkes‘ mit einer enormen Auswahl zu vernünftigen Preisen. Unübertrefflich soll die Käse-Abteilung sein. Ein amerikanischer Journalist schrieb: „Vor Fairway wusste New York nicht was Käse ist!“
La Grande Épicerie (Paris)
Le Bon Marché in der Rue de Sèvres, gegründet 1870, war das erste Kaufhaus in Paris. Vom Dichter Emile Zola in einer Novelle als „Kathedrale des Kommerz“ beschrieben. Unter diesem geschichtsträchtigen Dach bietet ‚La Grande Épicerie de Paris‘ etwa 5.000 verschiedene Delikatessen und 2.000 Weinsorten an. Getreu dem Motto des Hauses: „Il n’y a de bon que le meilleur!“
Hédiard (Paris)
Hédiard ist in Paris mit acht eigenen Geschäften vertreten. Außerhalb von Frankreich konzentriert sich die Gruppe auf Asien, den Mittleren Osten und Nordamerika. Die Feinkostkette wurde 1854 von Ferdinand Hédiard am Place de La Madeleine gegründet und gilt heute als Symbol für den exklusiven französischen Geschmack. Hédiard rühmt sich 6.000 Feinkostprodukte im Angebot zu haben. Unter anderen ist Hédiard der größte Kaviarimporteur der Welt.
BE (Paris)
BE steht für BoulangÉpicerie. Das Feinkostgeschäft am Boulevard de Courcelles im 8. Arrondissement gehört zum Gourmet-Imperium von Sterne-Koch Alain Ducasse. BE bietet neben den kulinarischen Grundnahrungsmitteln feinstes französisches Brot, gebacken nach traditionellen Rezepten von Mitbesitzer Eric Kayser, dem bekanntesten boulanger Frankreichs.
Fauchon (Paris)
32 Jahre nach Ferdinand Hédiard gründete Auguste Fauchon seine épicerie fine, ebenfalls am Place de La Madeleine. Der Platz scheint ein gutes Pflaster für Delikatessen zu sein: 650 Geschäfte in 25 Ländern tragen heute den Namen Fauchon. Der neuste Coup ist ein 2.100 Quadratmeter großer Shop in Peking. Fauchon ist die Haute Couture der Pariser Feinkostgeschäfte. Das Stammhaus am Place de La Madeleine ist der Inbegriff für Luxus, Stil und Niveau.
Franchi (Rom)
In Rom ist im historischen Stadtkern die Zahl der Supermärkte und Kaufhäuser, grandi magazzini, per Gesetz begrenzt. Diese überaus kluge Verfügung der Stadtverwaltung schützt die vielen kleinen Fachgeschäfte, die das Shopping in der Ewigen Stadt so einzigartig machen. Auch ‚Franchi Gastronomia‘ hat dieser Anordnung vermutlich sein Überleben zu verdanken. Das Feinkostgeschäft in der Via Cola di Rienzo 200, unweit der Engelsburg, ist auf italienische Delikatessen spezialisiert. Von Salame di Felino über Bottarga di Muggine bis zu Formaggio di Fossa bleiben keine Wünsche offen.
Castroni (Rom)
Wenn sie allerdings la cena, dem Abendessen, noch eine internationale Note geben wollen, dann gehen sie ein paar Schritte weiter. In der Via Cola di Rienzo 196 wartet Castroni mit einem polyglotten Sortiment auf sie. Castroni ist einer der großen Feinkost-Pioniere Roms. Vor 75 Jahren gegründet erstreckt sich das Reich der Castroni-Group über acht Geschäfte in der Innenstadt und einer eigenen Produktionsstätte in Pomezia.
Volpetti (Rom)
Gorgonzola, Tartufo, Pecorino, Parmesan - im klimatisierten Keller der Gebrüder Volpetti lagert die hohe Kunst der italienischen Käsemacher. Der Feinkostladen Volpetti in der Via Marmorata, nahe der unübersehbaren Cestius-Pyramide, ist darüberhinaus für seine Würste und Schinken berühmt. Nicht umsonst stammen die Volpettis aus Norcia. Aus der kleinen Stadt in Umbrien kommen bekanntlich die besten Metzgermeister Italiens.
Julius Meinl (Wien)
Das Wiener Feinkostgeschäft Julius Meinl nennt sich selbst „kulinarisches Gesamtkunstwerk“ und behauptet, dass es weltweit keine erlesene Delikatesse gebe, die sie nicht im Sortiment habe. Bei 16.000 verschiedenen Artikeln, verteilt auf drei Etagen, ist das auch nur schwer zu widerlegen. Julius Meinl wurde 1862 vom gleichnamigen Stammvater gegründet und von den folgenden Generationen zu einem großen europäischen Konzern ausgebaut. Um die Jahrhundertwende besann man sich seiner Wurzeln: alle Filialen wurden verkauft. Nur das Stammhaus am Graben 19 blieb im Familienbesitz.
Quelle: Die Informationen wurden dem Buch 'Die Gourmet-Bibel' entnommen.